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Der KernelDer Kernel von UNIX könnte als das Hauptprogramm des Betriebssystems bezeichnet werden. In der klassischen Variante enthält er alles, was zum Betriebssystem gehört. Vom Prozessmanager (dem Scheduler), über die Speicherverwaltung, das Dateisystem bis hin zu den Gerätetreibern war alles ein einziges Programm. In den Anfangstagen von UNIX lag das Betriebssystem als Source vor, und es wurde vom Administrator an die Bedürfnisse seiner Umgebung angepasst. Anschließend wurde es mit dem mitgelieferten C-Compiler übersetzt. Die Konstanten, die das Laufzeitverhalten prägten, wurden an die Einsatzumgebung der Maschine angepasst, die benötigten Treiber wurden ausgewählt, und danach wurde ein Kernel gebildet.Eigentlich müsste es korrekt »Kernel bauen« heißen, da es sich vom englischen Wort build herleitet. Inzwischen ist der Begriff »bilden« bereits so verbreitet, dass er nur noch Administratoren mit abgebrochenen Germanistikstudium stört. Dieser Kernel wurde dann in das Rootverzeichnis gelegt. Fast alle großen Hersteller von UNIX liefern heute weder die Quelltexte aus, noch ist ein Compiler im Paket enthalten. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Art der Anpassung nicht gerade besonders komfortabel. Das Übersetzen ist eine langwierige Geschichte. Das Ausliefern des Quelltextes möchte man vermeiden, um der Konkurrenz keinen Einblick in die eigenen Fortschritte zu geben, und schließlich erhofft man sich durch den Verkauf des Compilers als separates Paket ein Zusatzgeschäft. Die meisten Parameter des Betriebssystems können heute dem Betriebssystem mitgeteilt werden, ohne eine Neukompilierung durchzuführen. Einige Größen, wie beispielsweise die Anzahl der Plattenpuffer, werden nicht mehr festgelegt. Stattdessen stellt das Betriebssystem Puffer dynamisch zur Verfügung, wenn sie erforderlich sind. Treiber werden nicht mehr in den Kernel integriert, sondern als Module während des Laufs hinzugezogen. Das Bilden des Kernels wird darum auf den meisten UNIX-Plattformen durch ein menügesteuertes Systemtool erreicht und hat mit dem Kompilieren früherer Zeiten nicht mehr viel zu tun.
Linux wird, allerdings aus anderen Gründen, heute noch mit dem kompletten
Quellcode ausgeliefert. Auch ein Compiler wird mitgeliefert, sodass das Bilden
des Kernels durch mehrere Aufrufe von
Generieren eines Linux-Kernels
Das Generieren des Kernels
erfolgt durch Aufrufe des Programmes
Mit
Der Aufruf von
Ein Basteleien am Kernel sind durchaus riskant. Die Mindestsicherheitsvorkehrungen sind eine Sicherungskopie des bisherigen, funktionierenden Kernels und ein Medium (CD oder Diskette), mit dem man das System so weit booten kann, um den gesicherten Kernel wieder an seine ursprüngliche Position zu bringen.
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