|
|
NFS - Network File SystemNetwork File System heißt übersetzt Netzwerkdateisystem. Es handelt sich also um ein Dateisystem wie das einer Platte. Allerdings wird es nicht lokal auf einer Maschine eingebunden, sondern kann von allen Maschinen im Netz erreicht werden. Es ist also ein idealer Ort, um Daten abzulegen, die von mehreren Maschinen aus gebraucht werden.
Wie gewöhnliche Dateisysteme werden auch Netzdateisysteme mit dem Befehl
NFS basiert wie NIS (siehe S. nis) auf dem RPC (Remote
Procedure Call) und verwendet das Protokoll UDP.
Für RPC muss sowohl für den Client als auch den Server der Da der Eigentümer über die User-ID in den Dateien gespeichert wird, ist es wichtig, dass die Benutzer auf den verschiedenen Computern auch gleiche User-ID haben. Es empfielt sich auch, darauf zu achten, dass die Uhrzeiten auf den verschiedenen Rechnern nicht allzusehr auseinander laufen. NFS wird nicht durch einen, sondern durch mehrere Serverprozesse getragen.vgl. Hunt, Craig: TCP/IP Network Administration. O'Reilly, Sebastopol, 1994. p. 204.
Diese Prozesse werden in den rc-Dateien beim Boot der Maschine gestartet.
Konfiguration des NFS-ServersDie Konfiguration eines NFS-Servers erfolgt in der Datei /etc/exports. Dort geben Sie alle Verzeichnisse an, die von anderen Hosts eingebunden werden dürfen. Diesen Pfadnamen können Einschränkung zugefügt werden, die Rechner, Netze oder auch einzelne Benutzer betreffen. Auch Schreibrechte können auf diese Weise eingegrenzt werden. Der Inhalt einer exports könnte folgendermaßen aussehen:
/usr/src *.willemer.edu /home/arnold @awfriends(rw) /cdrom (ro) Die Zeilen bedeuten nacheinander:
Nach Änderungen in der /etc/exports wird durch ein
NFS-Client
Der Client kann ein NFS-Laufwerk wie eine gewöhnliche Platte mit dem Befehl
mount -t nfs Hostname:Pfadname Mountpoint
Beispiel:
mount -t nfs idefix:/home/ingres /mnt
Dadurch wird das Verzeichnis /home/ingres auf dem Host idefix auf
dem eigenen Host über den Pfadnamen /mnt erreichbar. Ein Befehl wie
Die Option zur Bestimmung des Dateisystemtyps ist von System zu System unterschiedlich:
[Optionen für das Mounten von NFS]L|L
System & Option
So würde der obige Aufruf unter SCO lauten:
mount -f NFS idefix:/home/ingres /mnt
Um zu ermitteln, welche Verzeichnisse ein NFS-Server anbietet, wird der
Befehl
silver# showmount -e gaston
Festlegung in der /etc/fstabSie können NFS-Laufwerke automatisch beim Booten einbinden lassen. Sie erreichen dies durch einen Eintrag in der /etc/fstab. Als Dateisystemtyp wird nfs angegeben. Im folgenden Beispiel soll der Benutzer arnold die Möglichkeit erhalten, vom Rechner silver aus auf sein Heimatverzeichnis auf dem Rechner gaston zuzugreifen. In seinem Heimatverzeichnis auf silver hat er sich für diesen Zweck ein Verzeichnis namens gaston angelegt. Die Datei /etc/exports auf gaston hat dazu folgenden Eintrag:
# /etc/exports /home/arnold *.willemer.edu(rw) Die Datei fstab auf silver hat folgenden Eintrag:
# /etc/fstab gaston:/home/arnold /home/arnold/gaston nfs user 0 0
Statt der Gerätedatei für das Dateisystem steht der Hostname, gefolgt von
einem Doppelpunkt und dem freigegebenen Verzeichnis. Dahinter steht der
Einhängepunkt. Es folgt der Dateisystemtyp, wie er auch beim Befehl
Der Eintrag user ist nur unter Linux möglich. Dadurch kann auch ein Anwender
den Befehl Da dieser Eintrag in der fstab-Datei steht, braucht der Anwender nur die Quelle oder das Ziel anzugeben. Der jeweils andere Paramter und die Optionen werden automatisch hinzugefügt. Zum Beispiel:
silver> mount /home/arnold/gaston
Besonderheiten von MS Windows und OS/2MS-DOS-Systeme und deren Nachfahren, wie MS Windows oder OS/2, sprechen Platten über Laufwerksbuchstaben an und besitzen keinen zusammenhängenden Verzeichnisbaum. Also werden auch NFS Verzeichnisse als Netzlaufwerke eingebunden. Das NFS verhält sich also hier aus Anwendersicht etwa wie ein Novell-Netzwerk. OS/2 und MS Windows ab Version 95 sind zwar in der Lage, UNIX-Namen zu verarbeiten, unterscheiden aber nicht zwischen Klein- und Großschreibung. Dagegen kann ein NFS-Laufwerk durchaus zwei Dateien in einem Verzeichnis halten, die sich nur durch Groß- und Kleinschreibung unterscheiden. NFS-Server gibt es beispielsweise auch für OS/2. OS/2 ist aber nicht in der Lage, alle UNIX Eigenschaften von Dateien in seinem Dateisystem abzubilden. Darum sollten Sie solche Lösungen nur im Ausnahmefall verwenden.
|
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|