23.2 GNOME
[»]Wie Sie grundlegend mit der GNOME-Oberfläche umgehen, wurde bereits in Abschnitt 3.4 besprochen. An dieser Stelle finden Sie daher nur vertiefende Informationen zu diesem Desktop-System.
Entstehung von GNOME und Gtk
GNOME (GNU Network Object Model Environment) ist ein Desktop-System, das auf der GTK+-Library basiert und wohl als populärster Konkurrent des KDE-Desktops angesehen werden kann. Besonders in den USA ist GNOME – was auch für die Programmierung mit der GTK+-Library gilt – sehr verbreitet. GTK+ wurde eigentlich für das Grafikprogramm GIMP entwickelt, das wir im Abschnitt AbschnittGimp besprechen werden. GTK+ steht ursprünglich für »GIMP Toolkit« und gelangte zu seiner gegenwärtigen Bedeutung, weil KDE die damals nicht völlig freie Qt-Library verwendet. Mit GNOME sollte eine Oberfläche entstehen, die keine eingeschränkt nutzbaren Bibliotheken mit sich bringt. [Fn. Außerdem sei noch ein kleiner »Vorteil« von GTK+ gegenüber Qt genannt: GTK+ kann auch mit C benutzt werden. Je nach Geschmack ist dies auch als Nachteil zu sehen: Qt ist nämlich sehr komfortabel zu programmieren und GTK+ hat dagegen recht lange Funktionsnamen, es sei denn, man benutzt den C++-Wrapper gtkmm.]
Das Ziel des GNOME-Projekts ist ... nun, eigentlich könnte man an dieser Stelle erneut den KDE-Text abtippen, der letztlich auch für GNOME gilt. Jedenfalls geht es mal wieder darum, eine möglichst einfach zu verwendende, stabile und internationalisierte Desktop-Oberfläche zu schaffen, was den Entwicklern offensichtlich auch gelungen ist. Nicht zu vergessen ist dabei die Portabilität der Oberfläche – GNOME läuft unter Linux, Solaris, HP-UX, BSD und Darwin.
Wie KDE bietet auch GNOME diverse Tools für seine Anwender. GNOME verfügt über ein Panel (das GNOME-Panel), in dem alle laufenden Anwendungen durch Buttons verfügbar gemacht werden, und über ein Startmenü, über das Programme gestartet werden können und die Desktop-Konfiguration aufgerufen werden kann.
Nautilus
Was unter KDE Dolphin ist, ist unter GNOME der Dateimanager Nautilus. Nautilus geht sparsamer mit den Ressourcen des Rechners um und ist also etwas performanter als Dolphin. Seit Version 2.30 kann Nautilus auch mehrere Verzeichnisse gleichzeitig anzeigen. Drücken Sie für die Erstellung einer zusätzlichen Verzeichnisansicht die Taste F3. Wenn Sie nochmals F3 drücken, verschwindet die zweite Ansicht wieder.
Virtuelle Desktops
Auch stehen virtuelle Desktops zur Verfügung, die jeweils wiederum in virtuelle Teilbereiche untergliedert sind. Zwischen solchen Teilbereichen lässt sich, je nach Konfiguration, hin- und herscrollen, indem man die Maus an den Bildschirmrand bewegt.
Auch für den GNOME-Desktop stehen Ihnen viele Zusatzprogramme zur Verfügung (die auch unter KDE eingesetzt werden können). Hierzu zählt zum Beispiel der schlanke Editor gedit (mehr zu gedit erfahren Sie in Abschnitt gedit).
The GIMP und Rhythmbox
Das Grafikprogramm The GIMP ist wohl der populärste Vertreter dieser Programme. Wir werden uns, wie bereits erwähnt, im nächsten Kapitel noch genauer mit The GIMP beschäftigen. Rhythmbox ist ein großartiges Programm zur Wiedergabe von Audiodateien und Audiostreams. Näheres zu den Multimediaprogrammen von GNOME erfahren Sie in Abschnitt KDE_und_GNOME_Player.
Office-Umgebung
Für Zeitplanung, Kontaktmanagement und als Mailprogramm steht Ihnen Evolution zur Verfügung. Zudem werden mit Abiword ein Programm zur Textverarbeitung und mit Gnumeric eine Tabellenkalkulation mitgeliefert.
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