24.5 Chatprogramme
Bisher haben wir Ihnen zur Kommunikation zwar Mail- und Usenet-Clients, jedoch noch keine Chatprogramme vorgestellt, was wir in diesem Abschnitt ändern wollen.
24.5.1 XChat – ein IRC-Client
Chat-Clients können unentbehrlich sein, wenn man im Zeitalter der globalen Kommunikation mithalten will – denn die wird heutzutage oft durch Chatten realisiert.
Chatten!
XChat ist ein recht populärer Client für den Internet Relay Chat (IRC). Bei dieser vielleicht etwas archaisch anmutenden Art des Chats müssen Sie sich manuell mit einem Server verbinden, um dort in bestimmten Räumen (Channels) unter einem Fantasienamen (Nick) chatten zu können.
Startet man XChat zum ersten Mal, bekommt man eine Standardliste mit den verschiedensten Servern. Wählen Sie zunächst einen Nickname, suchen Sie – falls Sie nicht schon wissen, wo Sie hinwollen – einen Server aus der Liste heraus, und versuchen Sie, sich zu verbinden. Wenn Sie verbunden sind, probieren Sie ein /join #test, um den Test-Channel zu betreten. Vielleicht finden Sie dort andere Leser dieses Buches, die auch gerade die entsprechende Passage ausprobieren.
Doch ohne konkretes Ziel wird der Ausflug in den IRC ein recht langweiliges Unterfangen. Schauen Sie deshalb einfach einmal bei Ihrem Lieblings-Open-Source-Projekt vorbei, und suchen Sie nach einem entsprechenden Server/Channel-Paar. Die Chancen stehen relativ gut, dass Sie entsprechende Hinweise finden werden.
In den Channels selbst wird hauptsächlich über spezifische Themen geredet – oft allerdings auch über das Themengebiet hinaus, was jedoch sehr stark vom Channel abhängig ist. Manchmal ist es unerwünscht, wenn andere Themen angeschnitten werden.
24.5.2 Exkurs: Instant Messenger
ICQ & Co.
Den Gegensatz zu dieser traditionellen Art des Chats bilden sogenannte Instant Messenger. Dort lädt man sich im schlimmsten Fall ein mit Ad- und Spyware versehenes Programm von einem mit Werbung überfluteten Server eines kommerziellen Anbieters herunter, um sich dann nach einer Registrierung mit dem Tool auf dem zentralen Server des Anbieters anzumelden. [Fn. Mit der Open-Source-Software, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen, ist dies hingegen äußerst unwahrscheinlich.]
Sie können dann über diverse Spielarten der Buddy-Listen Ihre Freunde »verwalten«, die Sie auch gleich anschreiben können, sobald sie online – also auf dem zentralen Server des Anbieters – angemeldet sind.
Im Gegensatz dazu hat IRC fast menschliche Züge. Man trifft sich, wenn man denn möchte, auf einem bestimmten Server in einem bestimmten Raum und kann dort mit anderen Usern über diverse Themen plaudern – so richtig sozial mit vielen Leuten.
Es fällt ziemlich schwer, manche Entwicklung wie den Verfall der Netzkultur objektiv und teilnahmslos hinzunehmen und zu kommentieren. Natürlich können Sie auch unter Linux die durchaus vorhandenen Vorteile des Instant Messaging nutzen – wir empfehlen Ihnen aufgrund der Bedienbarkeit und der Unterstützung für eine große Anzahl an verschiedenen Instant Messenger-Netzwerken das Programm Pidgin (früher gaim).
Besonderheiten des IRC
Falls Sie nur mit solchen Instant Messengern vertraut sind, gibt es für Sie beim IRC ein paar Neuheiten. In jedem Channel gibt es sehr wahrscheinlich ein paar Operatoren, die durch das +o-Flag gekennzeichnet sind. Diese Administratoren des Channels können störende Benutzer hinauswerfen und sie auch daran hindern, in den Channel zurückzukehren. Außerdem gibt es moderierte Channels, in denen eben nur Operatoren bzw. Moderatoren und Benutzer mit voice sprechen können. Letztere zeichnen sich durch ein +v-Flag aus.
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