30.7 Integrierte Entwicklungsumgebungen
Integrierte Entwicklungsumgebungen sind Softwarelösungen, die speziell für die Entwicklung von Software konzipiert sind. Solche Entwicklungsumgebungen bestehen meist aus folgenden Komponenten:
- Quellcode-Editor
- Debugger (wobei auch oft ein externer Debugger wie GDB aufgerufen wird)
- Projekt-Management-System, in dem Verzeichnisse und reguläre Dateien in ein Projekt eingefügt bzw. daraus entfernt werden können
- Subversion/Git-Einbindung
- Compiler (unter Unix wird in der Regel auf einen externen Compiler zurückgegriffen, etwa gcc oder javac)
Die wichtigsten integrierten Entwicklungsumgebungen (kurz IDE für Integrated Development Environment) sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Abbildung 30.3 Eclipse
Eclipse
Eclipse ist eine freie, portable IDE, die als Binär- und Quellcode-Version für Windows, Linux und Solaris verfügbar ist. Auch andere Systeme (etwa OpenBSD) machen Eclipse durch Emulation lauffähig. Dabei unterstützt Eclipse primär Java (aber auch C++) und beinhaltet auch einen eigenen Debugger. Außerdem wird ein projektbasierter SVN-Zugriff ermöglicht, und es werden eine Plugin-Schnittstelle sowie diverse zugehörige Plugins bereitgestellt.
KDevelop
KDevelop ist die Qt-basierte Entwicklungsumgebung des KDE-Projekts. Es unterstützt neben C- und C++-Projekten auch Perl, Python und die Shell. Zudem gibt es einen Wizard zur Projekterstellung. Dabei können vorgefertigte Minimalprojekte für GTK+- oder Qt-basierte Applikationen automatisch generiert werden. Außerdem erstellt KDevelop automatisch Autoconf- und Automake-Dateien, umfasst ein Plugin-Interface, einen Datei- und einen Class-Browser, Zugriff auf SVN, ein Interface für den GNU-Debugger und vieles mehr. Leider ist KDevelop nicht auf jedem System verfügbar. Unter OpenBSD müssen Sie beispielsweise (zumindest derzeit noch) auf KDevelop verzichten. [Fn. Eine tolle Alternative stellt allerdings der KDE-Editor Kate dar.]
Anjuta
Anjuta hat einen ähnlichen Funktionsumfang wie Eclipse, unterstützt aber primär C(++)-Entwicklung. Andere Sprachen wie Java, Perl oder Pascal werden momentan nicht bei ganzen Projekten, sondern nur bei Einzeldateien im Editor unterstützt.
Abbildung 30.4 Anjuta
Quanta+
Zuletzt sei noch auf eine hervorragende IDE für das Web-Development hingewiesen: Quanta+, ebenfalls ein Subprojekt der KDE-Entwickler, und mit vielen Features versehen. Quanta+ unterstützt Syntax-Highlighting für XML, (X)HTML, PHP, XSLT und CSS sowie Plugins, umfasst einen speziellen CSS-Editor, eine interne Webseiten-Vorschau, Autovervollständigung für PHP-Editierung, ist selbstverständlich projektbasiert, kann DTDs importieren und durch Skripts angepasst werden.
Abbildung 30.5 Quanta+
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