7.4 Softwarequellen
Wie Sie jetzt schon wissen, unterscheidet sich die Installation von Software bei Ubuntu teilweise erheblich von der Art und Weise, wie Sie es bei Windows gewohnt sind.
Lästige Update-Suche und die Lösung
Bei Windows haben Sie grundsätzlich verschiedene Quellen, aus denen Sie Ihre Software beziehen. Dies macht die Verwaltung der Software schwierig und aufwendig. Unterstützung für Windows und Office erhalten Sie von Microsoft, das Brennprogramm braucht Updates von der Hersteller-Website, und zum Lesen von PDF-Dateien müssen Sie zur Website von Adobe navigieren, um sich den Adobe Reader zu installieren. Je nachdem, wie viele Programme Sie auf Ihrem Rechner installiert haben, kann das Instandhalten Ihres Systems den ganzen Tag oder länger in Anspruch nehmen.
Bei Ubuntu sieht die Sache anders aus: Das gesamte System inklusive aller Anwendungen ist in sogenannten Paketen organisiert. So kann eine Software aus einem oder mehreren Paketen bestehen. Die Installation von Software unter Ubuntu (und anderen freien Systemen) läuft deswegen über eine zentrale Paketverwaltung. Die Pakete stellen die Entwickler der jeweiligen Software im Internet zum Herunterladen bereit. Dabei gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
- Repositorys
Die Ubuntu-Entwickler pflegen gemeinsam einige wenige Quellen für die Pakete, die essentiell für Ubuntu sind. So finden sich beispielsweise die wichtigsten Pakete für Ubuntu 12.04 in der Quelle unter der Adresse http://archive.ubuntu.com/ubuntu/dists/precise/. Sie erfahren mehr über Paketquellen in Abschnitt 7.5.1, »Paketquellen hinzufügen«. - PPA
Andere Entwickler hingegen arbeiten mehr oder weniger selbständig und können sogenannte persönliche Paketarchive (PPA, englisch: Personal Package Archive) bereitstellen. Sie erfahren mehr über PPAs in Abschnitt 7.5.3, »Personal Package Archive (PPA)«.
Zusammenfassung
Sämtliche Software (Betriebssystem, Brennprogramme, Office, PDF-Leser usw.) wird also in sogenannten Paketquellen oder Archiven im Internet verwaltet. Zum Installieren und Aktualisieren von Software müssen Sie sich lediglich mit diesen Quellen verbinden. Dazu gibt es verschiedene Programme, die Ihnen dabei helfen und die Ihnen eine Übersicht darüber geben, was Sie dort alles finden.
Wenn Sie sich gerade erstmalig mit Ubuntu beschäftigen und ein Programm installieren möchten, dann ist das Ubuntu Software-Center (siehe nächster Abschnitt) sicherlich die erste Anlaufstelle. Um diese aber mit weiteren Quellen zu versorgen, werden die Abschnitte 7.5.1, »Paketquellen«, und 7.5.3, »Personal Package Archive (PPA)«, später interessant für Sie sein.
An dieser Stelle ist eine Warnung angebracht: Bitte seien Sie sehr vorsichtig, wenn Sie fremde Paketquellen zu Ihrem System hinzufügen. Auch wenn die Gefahr durch signierte Pakete und das weitgehende Fehlen von Viren und Trojanern relativ gering ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Sie durch schadhafte Pakete Einbrechern Tür und Tor zu Ihrem System öffnen. Die Gefahr ist ähnlich einzuschätzen wie bei anderen Betriebssystemen.
Des Weiteren kann es durchaus sein, dass Sie instabile Software installieren, gerade bei Verwendung sogenannter PPAs – siehe Abschnitt 7.5.3, »Personal Package Archive (PPA)«. Es kann auch zu Fehlfunktionen der Software kommen, wenn Sie auf eine neue Ubuntu-Version aktualisieren, aber Ihre alten zusätzlichen Fremdquellen im System behalten. Möglicherweise wird hierdurch eine Aktualisierung unmöglich.
Informieren Sie sich daher gut, bevor Sie fremde Paketquellen in Ihr System integrieren!
Installationsmöglichkeiten
Nachdem Sie bereits gelernt haben, wie die Software für Ubuntu organisiert ist, beschäftigen wir uns jetzt kurz mit der Verwaltung und Installation von Programmen. Wie unter Linux üblich, haben Sie für diese Aufgabe verschiedene Möglichkeiten. Generell können Sie sich zwischen der grafischen und der textbasierten Installation entscheiden:
- Grafische Benutzeroberflächen
Die meisten Computeranwender schätzen heutzutage GUIs, sprich: klickbare, visuell ansprechende Oberflächen. Unter Ubuntu haben Sie inzwischen ebenfalls einen App-Store, um Ihre Paketquellen mit Hilfe einer grafischen Oberfläche zu suchen: das Ubuntu Software-Center. - Textbasierte Installation
Fortgeschrittene Anwender verwenden bevorzugt die direkte Eingabe im Terminal (siehe Kapitel 13, »Software- und Paketverwaltung«).
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