Galileo Computing < openbook > Galileo Computing - Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Die Wurzeln von Ubuntu
2 Was ist Ubuntu?
3 Die Versionen im Detail
4 Daten sichern, migrieren und synchronisieren
5 Die Installation
6 Erste Schritte
7 Programme und Pakete installieren
8 Internet und E-Mail
9 Office
10 Grafik und Bildbearbeitung
11 Multimedia
12 Programmierung und Design
13 Software- und Paketverwaltung
14 Architektur
15 Backup und Sicherheit
16 Desktop-Virtualisierung
17 Serverinstallation
18 Administration und Monitoring
19 Netzwerke
20 Datei-Server – Ubuntu im Netzwerk
21 Der Server im Internet
22 Multimediaserver und Ihre persönliche Cloud
23 Hilfe
24 Befehlsreferenz
A Mark Shuttleworth
Stichwort

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Ubuntu GNU/Linux von Marcus Fischer
Das umfassende Handbuch, aktuell zu Ubuntu 12.04 LTS »Precise Pangolin«
Buch: Ubuntu GNU/Linux

Ubuntu GNU/Linux
Galileo Computing
1023 S., 7., aktualisierte Auflage, geb., mit DVD
39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1945-7
Pfeil Vorwort
Pfeil Leitfaden für die Nutzung des Buchs und der beiliegenden DVD
Pfeil Das Terminal – sinnvoll oder überflüssig?

VorwortZur nächsten Überschrift

Das hat es in der Welt der Betriebssysteme seit der Kommerzialisierung vor ungefähr 30 Jahren noch nie gegeben: Das kostenlose Betriebssystem Ubuntu, das auf der Arbeit Tausender ehrenamtlicher Entwickler beruht, ist inzwischen eine etablierte Größe neben den Betriebssystemen von Microsoft und Apple. 2004 war der Startschuss dieses Systems – wenngleich die Wurzeln älter sind als die der Konkurrenten –, und nachdem Ubuntu schnell alle freien und kostenlosen Konkurrenten hinter sich ließ, sieht inzwischen sogar Microsoft Ubuntu als ernstzunehmende Konkurrenz an.

In diesem Buch möchte ich Ihnen einen umfassenden Einblick geben, damit Sie sich eine differenzierte Meinung bilden können, ob dieses System Ihren Ansprüchen und Erfordernissen entspricht. Ein grundlegendes Interesse haben Sie ja bereits signalisiert, denn sonst würden Sie das Buch kaum in der Hand halten. Mir bleibt jetzt nur noch die Aufgabe, Ihnen zu zeigen, was Sie mit Ubuntu alles machen können und was eventuell nicht so funktioniert, wie Sie sich das vorstellen.

Da sich Ubuntu ganz explizit auch an Computer-Nutzer richtet, die keine tieferen Kenntnisse in Informatik besitzen, vermeide ich das fachliche Kauderwelsch in großen Teilen. Tiefergehendes Zusatzwissen habe ich in separate Bereiche ausgelagert, so dass die Lektüre dieses Buchs keinem Interessierten Stolpersteine in den Weg legt – egal, ob Sie Profi oder Einsteiger in diesem Bereich sind. Übrigens brauchen Sie sich bei einer näheren Beschäftigung mit Ubuntu nicht zwangsläufig komplett von Windows zu trennen. Sie können das Beste aus beiden Welten vereinen. Ich werde Ihnen im Verlaufe des Buchs einige Möglichkeiten vorstellen.

Dank

An erster Stelle danke ich den Entwicklern von Linux und Ubuntu. Ganz gleich, ob sie hauptberuflich an der Verbesserung des Open-Source-Universums arbeiten oder ihre wertvolle Freizeit opfern – ich stehe in ihrer Schuld.

Ich danke aber auch den vielen Lesern dieses Buchs, die mit Rat und Kritik zur kontinuierlichen Verbesserung dieses Buchs beigetragen haben, und möchte Sie bitten, bei etwaigen Fehlern oder Verbesserungswünschen mit mir (kontakt@marcus-fischer.com) oder dem Verlag in Verbindung zu treten. Letztendlich bleibt mir nur übrig, Ihnen zum inzwischen siebten Male viel Erfolg bei der Arbeit mit diesem Buch zu wünschen.

M. Fischer


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Leitfaden für die Nutzung des Buchs und der beiliegenden DVDZur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

In dieser Einleitung möchte ich Ihnen erläutern, worum es in diesem Buch geht, wer die Zielgruppe des Systems von Ubuntu ist und welche Konventionen Ihnen in diesem Buch begegnen. Im letzten Abschnitt erläutere ich Ihnen den Inhalt der beiliegenden DVD und wie Sie diese optimal nutzen können.

Ein umfassendes Handbuch?

Ich habe in diesem Buch den Anspruch, Ihnen ein umfassendes Anwenderbuch an die Hand zu geben, auch wenn Sie Einsteiger sind und noch nie ein anderes Betriebssystem als Windows bedient haben. Sie erhalten mit diesem Buch nicht nur eine einführende Lektüre, sondern auch eine umfassende Anleitung zu Ubuntu sowie ein Nachschlagewerk, das Sie auch in Zukunft bei Fragen und Problemen immer wieder konsultieren können. Ich bin mir des Charakters einer »eierlegenden Wollmilchsau« (Synonym für die omnipotenten Fähigkeiten eines Produkts) bewusst, möchte aber dennoch diesen Spagat wagen. Dieses Buch soll Einsteigern und Fortgeschrittenen gleichermaßen dienen.

Eine Distribution unter vielen

Es gibt viele Linux-Distributionen rund um den Erdball, und sie unterscheiden sich mehr oder weniger stark in ihren Eigenschaften, die über die reine Zusammenstellung von Software hinausgehen:

  • Ausrichtung
    Viele Linux-Distributionen erfüllen spezielle Anforderungen und unterscheiden sich im Umfang der enthaltenen Programme. So gibt es beispielsweise Linux-Distributionen, die ohne grafische Oberfläche darauf optimiert sind, in einem unscheinbar wirkenden kleinen Kasten Aufgaben als Router zu übernehmen.
  • Philosophie
    Die eben angesprochene Zusammenstellung der Software ist oftmals eine direkte Folge der »Philosophie« der für die Distribution zuständigen Entwickler. So gibt es neben den bereits erwähnten Spezial-Distributionen mit sehr eingeschränktem Funktionsumfang auch Distributionen, die möglichst umfassend sein möchten und dementsprechend viel Speicherplatz beanspruchen.
  • Anhänger
    Ähnlich wie bei Fußballvereinen haben auch Linux-Distributionen ihre Anhänger, die »ihr« Betriebssystem teilweise fanatisch verteidigen. Lassen Sie sich möglichst nicht auf solche Auseinandersetzungen ein.

Distribution: Eine Distribution ist eine »Komposition«, die aus dem Original-Linux-Kern und anderer Software besteht. Diese Zusammenstellung brauchen Sie, um Ihrem Computer Leben einzuhauchen.

Derartige Zusammenstellungen wurden schon früh in der Geschichte von Linux entworfen. So tauchten ab 1992 zunehmend mehr Distributionen auf, die jeden Geschmack zu bedienen versuchten. Schnell entwickelten sich auch Geschäftsmodelle rund um Linux und Open Source. Die geringe Bandbreite (Geschwindigkeit) der Internetnutzer – damals gab es noch kein DSL – führte dazu, dass sich viele an Linux Interessierte die Software auf CDs zuschicken ließen.

Sie erfahren mehr über die Geschichte von Linux und die Bedeutung einzelner Linux-Distributionen in Kapitel 1, »Die Wurzeln von Ubuntu«.

Router: (WLAN-)Router sind Geräte, die mehrere eigentlich getrennte Rechnernetze miteinander verbinden, beispielsweise das weltweite Rechnernetz (das sogenannte Internet) und die Rechner in Ihrem Haushalt. Diese Verbindung kann über Kabel oder Funk (WLAN) geschehen. Router werden auch oftmals verwendet, um aus Sicherheitsgründen ein großes Netzwerk in mehrere kleine aufzuteilen. Dabei analysiert das Gerät ankommende Datenpakete nach ihrer Zieladresse, blockt diese oder leitet sie weiter. Man sagt auch, dass die Datenpakete »geroutet« werden und der Router somit als »Hardware-Firewall« dient.

Ein Router ist eine sehr bequeme Art, mehrere Rechner in einem Haushalt gleichzeitig mit dem Internet zu verbinden. Wie Sie dies unter Ubuntu bewerkstelligen, erfahren Sie im Abschnitt 8.1.3, »DSL«. Dabei wird die eigentliche Verbindung im Router konfiguriert und nicht auf den verbundenen Rechnern. Auf diese Weise ist es sogar möglich, dass Sie während der Installation im Hintergrund bereits die verfügbaren Aktualisierungen herunterladen können.

Auf den Schultern von Riesen

Ubuntu ist eine der faszinierendsten Linux-Distributionen der vergangenen Jahre. Und obwohl dieses System relativ neu ist, sind seine Wurzeln sehr alt – es steht auf den Schultern eines Giganten, der Debian GNU/Linux heißt. Debian ist eine der ältesten, anerkanntesten und stabilsten Linux-Distributionen. Einige große Fans und Entwickler des Debian-Systems taten sich 2004 zusammen und erschufen eine neue Distribution: Ubuntu. Ubuntu soll Tugenden in sich vereinigen, die vorher nur teilweise in der Linux-Welt verbreitet waren:

  • Simplizität
    Linux hatte lange Zeit den Ruf des Elitären. Nur einige »auserwählte« Benutzer tippten in dunklen Räumen kryptische Kommandos in Terminal-Fenster. Ubuntu räumt damit auf: Es soll für jeden Menschen bedienbar sein. Daher wird auf Eigenschaften wie Übersichtlichkeit und einfache Bedienung sehr viel Wert gelegt.
  • Sicherheit und Stabilität
    Linux ist seit jeher ein äußerst stabiles System, und Debian hat die Messlatte für Sicherheit und Stabilität noch einmal höher gelegt.
  • Aktualität und Zuverlässigkeit
    Ubuntu erscheint alle sechs Monate in einer neuen Version – regelmäßig wie ein Uhrwerk. Durch diese Konstanz ist gewährleistet, dass Ubuntu immer die besten Treiber und aktuelle Software enthält. In diesem Zyklus erscheint alle zwei Jahre eine besondere Version, die LTS-Version (englisch: Long Term Support). Dies ist eine Ubuntu-Version, die über einen besonders langen Zeitraum mit Aktualisierungen unterstützt wird. Damit eignet sich diese Version für Unternehmen oder Privatpersonen, die höchsten Wert auf eine lange Laufzeit ihrer Software legen.
  • Humanität
    Sie werden wahrscheinlich keine hilfsbereitere Gemeinschaft von Anwendern finden als bei dieser Linux-Distribution.

Ubuntu und die Menschlichkeit: Das Wort »Ubuntu« bedeutet »Menschlichkeit gegenüber anderen« (siehe Abschnitt , »Schwerpunkte und Philosophie«. Diese Bedeutung ist keine Floskel, sondern der Maßstab für den Umgang der Ubuntu-Nutzer untereinander. Zu diesem Zweck wurde sogar ein eigener Verhaltenskodex entwickelt, den Sie in Abschnitt 2.3.2, »Code of Conduct (CoC)«, nachlesen können.

Enthaltene Software: In Ubuntu ist eine große Auswahl an nützlichen Programmen bereits installiert. Viele weitere können Sie ganz leicht und überwiegend kostenlos nachinstallieren. Sie erfahren mehr über die enthaltenen Programme in Abschnitt 7.7.1, »Integrierte und verfügbare Programme«.

Für wen ist dieses Buch?

Für wen aber lohnt sich die nähere Beschäftigung mit Ubuntu im Allgemeinen und mit dem vorliegenden Buch im Besonderen? Die Antwort ist keinesfalls so eindeutig wie bei den etablierten Distributionen à la SUSE, Red Hat, Mandriva und Debian. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Ubuntu vereint alle positiven Eigenschaften der genannten Produkte und leistet sich darüber hinaus kaum Schwächen.

Sie dürfen sich von Ubuntu und von diesem Buch angesprochen fühlen, wenn Sie zu einer der folgenden Anwendergruppen gehören:

  • Der enttäuschte Distributionskunde
    Sie haben die Nase voll von den zunehmend aufgeblähten klassischen Distributionen. Gerade Anfänger verlieren hier oftmals den Überblick, wenn es darum geht, das richtige Linux-Programm für den eigenen Zweck zu finden. Ubuntu liefert eine übersichtliche Vorauswahl von Software mit, getreu dem Motto: für jeden Zweck nur ein Programm. Darüber hinaus können Sie auf ein schier endloses Softwarearchiv kostenlos zugreifen.
  • Der Windows-Umsteiger
    Herzlich willkommen bei Linux. Genießen Sie den schmerzlosen Umstieg, und erfreuen Sie sich an einer äußerst hilfsbereiten Gemeinschaft, die geduldig jedem Anfänger hilft. Ab sofort brauchen Sie für keine Software mehr extra zu zahlen (eine Office-Suite ist bereits integriert). Vergessen Sie umständliche Software- und Betriebssystem-Updates, und genießen Sie eine neue Form der Sicherheit ohne Viren und Würmer.
  • Der untypische Debian-Anwender
    Sie haben schon viel Gutes von Debian gehört, andererseits ist es Ihnen aber auch nicht entgangen, dass der Zahn der Zeit an dieser beliebten Distribution nagt. Oftmals ist es ein Kunststück oder gar unmöglich, moderne Hardware mit Debian zum Leben zu erwecken; verzweifelte Hilferufe in den Internet-Newsgroups sprechen da eine deutliche Sprache. Ubuntu basiert auf dem sehr stabilen Debian, ist dabei aber hochaktuell.
  • Der Administrator mit Sinn für Freizeit
    Hand aufs Herz, ihr Linux-Administratoren: Wie viele Wochenenden und Nächte haben Sie sich schon abgeplagt, um beim vermeintlich problemlos zu wartenden XY Linux Professional »mal eben« einen kleinen Dienst oder eine Serversoftware neu aufzusetzen? Ubuntu vermag auch im professionellen Umfeld durch seine leichte Handhabbarkeit zu punkten.

Ubuntu ist langweilig

Und für wen ist Ubuntu eher ungeeignet? Dazu möchte ich folgendes Posting aus dem Forum von ubuntuusers.de zitieren:

»Ubuntu ist langweilig! Seit ca. 3 Wochen läuft mein Notebook mit Ubuntu. Mit der Hilfe der Wiki läuft jetzt alles was ich so brauche. Und nun? Was mache ich nun? Wie ich vermute, besteht bei vielen der Spass am Betriebssystem an dessen Unzulänglichkeiten. Ich muss jetzt nix mehr defragmentieren, keine Anwendung zum Bereinigen der Registry ausprobieren, Viren und Spyware tauchen nicht auf etc. etc. Ich darf nicht mehr nach Fehlern suchen, weil der Rechner abstürzt. Es läuft ganz einfach. Wie öde!«

Wie Sie sehen: Man kann es nicht allen recht machen. Wer also sein Seelenheil im ständigen Basteln und Schrauben am Betriebssystem sucht, der ist bei Ubuntu mit Sicherheit an der falschen Adresse.

Konventionen

Im Folgenden werde ich einige Konventionen erläutern, die in diesem Buch benutzt werden. Beginnen werde ich mit Erläuterungen zum Terminal. Das soll allerdings nicht heißen, dass wir gänzlich auf den Komfort einer grafischen Umgebung verzichten, denn wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Die Mischung macht's. Ich werde gerade in den ersten Kapiteln überwiegend auf die grafischen Hilfsmittel von Ubuntu eingehen.

Befehle eingeben

Für Kommandozeilenbefehle soll folgende Schreibweise verwendet werden: Im fließenden Text werden Konsolenbefehle durch die Verwendung von Nicht-Proportionalschrift gekennzeichnet, die Programmnamen selbst werden kursiv dargestellt. Beispiel: »Installieren Sie das Programm GIMP auf einer Konsole mit dem Befehl sudo apt-get install gimp«. Ist ein Befehl etwas länger, so setze ich ihn vom Fließtext ab und stelle ihn in eine eigene Zeile:

sudo cp -r /home/user/* /media/backup/

Listings

Konsolenausgaben, Listings oder Konfigurationsdateien werden in Nicht-Proportionalschrift wiedergegeben. Am Kopf einer Konfigurationsdatei steht in der Regel deren vollständiger Pfad:

### BEGIN INFO
#
# Modified_by: NetworkManager
# Process: /usr/bin/NetworkManager
# Process_id: 5312
#
### END INFO
nameserver 192.168.1.1

Terminal: Die Bedienung von Ubuntu erfordert keine Kenntnisse im Umgang mit dem Terminal. Das Terminal ist ein »Kann«, kein »Muss«. Lassen Sie sich also nicht erschrecken von den genannten Konventionen. Sie erfahren mehr über das Terminal im nächsten Abschnitt, »Das Terminal – sinnvoll oder überflüssig?«.

Egal wie sehr sich die verschiedenen Ubuntu-Versionen unterscheiden – im Hintergrund verwenden sie meistens die gleiche Technik. Des Weiteren erhalten Sie durch den zusätzlichen Umgang mit dem Terminal eine direkte und sehr effektive Kontrolle über Ihren Computer. Die Zeiten, in denen Sie Ihrem Betriebssystem hilflos gegenüberstanden, sind mit Linux und Ubuntu vorbei. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Sie durch Shell-Kenntnisse in die Lage versetzt werden, beliebige Linux-Distributionen – nicht nur Ubuntu – zu bedienen.

Des Kaisers neue Kleider und Veränderungen in der Optik

Wie heißt es doch so schön: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wann immer es sinnvoll erscheint, soll daher ein Screenshot zur Erhellung des Sachverhalts beitragen. Selbstverständlich kann dieses Buch nie so aktuell wie das Internet sein. Es stellt lediglich einen Schnappschuss des Informationsstandes zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Die Entwicklung von Ubuntu schreitet aber kontinuierlich fort.

Aufgrund der Dynamik, mit der sich die verschiedenen Programmpakete weiterentwickeln, kann es allerdings schon vorkommen, dass sich die Gestalt sowie einige Funktionen der beschriebenen Programme geändert haben. Sie halten also kein veraltetes Buch in den Händen, nur weil sich eventuell die Standardfarbe des Desktops in der Zwischenzeit verändert hat. Gerade diesem Umstand ist es zu verdanken, dass ich Ihnen im Verlauf dieses Buchs den Umgang mit dem Terminal ein wenig näherbringen werde.

Wie finde und öffne ich Programme?

Bei der Beschreibung von Programmen auf der grafischen Oberfläche wird der Startpfad durch Kapitälchen gekennzeichnet. So öffnen Sie beispielsweise das Terminal über Anwendungen • Terminal. Ausgangspunkt aller dieser Startpfade ist der sogenannte Launcher.

Unity und Launcher: Die größte sichtbare Veränderung von Ubuntu hat sich im Aussehen und in der Bedienung des Betriebssystems vollzogen. Ubuntu bedient sich hierbei einer neuen Oberfläche namens Unity, die die Verwendung aktueller Grafikkartentreiber voraussetzt. Sie erfahren mehr über die Oberfläche Unity und den Launcher in Kapitel 6, »Erste Schritte«.

Auch wenn 99 % aller halbwegs modernen Rechner (nicht älter als 5 Jahre) keine Probleme mit den Anforderungen haben sollten, kann es in Einzelfällen zu Problemen kommen. In Abschnitt 10.7, »Grafikkarten einrichten«, finden Sie zahlreiche Hilfestellungen, falls Sie Schwierigkeiten haben, die erforderliche 3D-Unterstützung zum Laufen zu kriegen.

Internet

Ich brauche Ihnen wahrscheinlich nichts von den Vorzügen des Internets zu erzählen. In Sachen Aktualität kann ein Buch wie dieses natürlich nie mit dem weltumspannenden Netzwerk mithalten. Aus diesem Grund werde ich an geeigneten Stellen auf Internetadressen verweisen. Diese werden besonders ausgezeichnet, zum Beispiel so: www.ubuntulinux.org.

Icons

In diesem Buch tauchen an vereinzelten Stellen an den Seitenrändern kleine Symbole auf. Diese kleinen Minibilder (neudeutsch auch »Icons« genannt) haben folgende Bedeutung:

Icon

Wann immer Sie das nebenstehende Symbol sehen, ist Vorsicht angeraten: Hier geht es um systemkritische Operationen, die bei unbedachter Anwendung Ihrer bestehenden Installation Schaden zufügen können.

Icon

Ubuntu ist gut, aber natürlich nicht perfekt. Große und kleine Fehler, die bei Drucklegung des Buchs bekannt waren, werden durch diesen kleinen »Bug« gekennzeichnet. Wie allgemein üblich werden Fehler in der Software als »Bugs« (englisch für »Käfer«) bezeichnet.

Besondere Textauszeichnungen

Als weitere strukturierende Elemente finden Sie an vielen Stellen dieses Buchs graue Kästen und Tipps, die beide im Folgenden dargestellt sind.

In diesen grauen Kästen finden Sie technische Details oder Erläuterungen zu Fachbegriffen, die im Text verwendet werden. Dabei werden die Begriffe möglichst an der Stelle erklärt, an denen sie zum ersten Mal in diesem Buch erwähnt werden. Sollte Ihnen im weiteren Verlauf eine Erklärung fehlen, schlagen Sie den Begriff bitte im Index am Ende dieses Buchs nach. Ein separates Glossar wird somit überflüssig.

Tipps

Das Ubuntu-Leben gestaltet sich noch viel einfacher, wenn Sie einige Kniffe kennen. Aus diesem Grund finden Sie im gesamten Buch Tipps, die durch einen grauen Seitenbalken hervorgehoben werden, in denen ich hilfreiche Empfehlungen oder auch Hintergrundwissen für Sie habe. In einigen dieser Tipps machen wir Gebrauch vom Terminal. Haben Sie keine Berührungsängste. Ich werde an den entsprechenden Stellen den korrekten Umgang mit der Kommandozeile erläutern. Am Anfang dieses Buchs finden Sie eine Übersicht aller in diesem Buch enthaltenen Tipps.

Kapitelüberblick

Einsteiger werden vermutlich linear an dieses Buch herangehen und mit der Lektüre vorn beginnen. Dies habe ich berücksichtigt und die einführenden Kapitel über Geschichte, Hintergründe und Grundlagen von GNU/Linux und Ubuntu an den Anfang gestellt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Kapitel am Ende dieses Buchs für den Einsteiger nicht auch sofort zu verstehen wären – im Gegenteil.

Ausführlicher Index

Es gibt nichts Wichtigeres als das schnelle Auffinden von Informationen – erst recht, wenn man ein umfassendes Buch wie dieses vor sich liegen hat. Ein ausführlicher Index ist also Gold wert. Ich habe daher ein besonderes Augenmerk auf einen vollständigen und aussagekräftigen Index gelegt und hoffe, dass er ein wertvolles Hilfsmittel für Sie sein wird.

Inhalt der beiliegenden DVD

Die DVD ist eine fast unveränderte 64-Bit-Installations-DVD von Ubuntu. Diese Version lässt sich auf allen modernen Rechnern installieren, verweigert ihren Dienst aber auf vielen Rechnern, die älter als ca. fünf Jahre sind, da diese noch einen 32-Bit-Prozessor integriert haben. Ich habe mich dennoch für die 64-Bit-Version entschieden, da Sie nur hiermit die volle Rechenkraft Ihres Rechners ausnutzen können. Auf einem 32-Bit-System müssen Sie eine andere Version von Ubuntu verwenden, die Sie sich separat herunterladen (siehe Abschnitt 2.2, »Quellen für Ubuntu«).

Ubuntu ohne Gefahr ausprobieren und installieren

Wenn Sie denken, dass Sie mit der beiliegenden DVD lediglich Ubuntu installieren können, so haben Sie weit gefehlt. Auf einer Ubuntu-CD/-DVD ist mehr vorhanden, als es der erste Blick erahnen lässt. Prinzipiell können Sie nach dem Einlegen der DVD zwischen zwei Arten der Nutzung wählen:

  • Live
    Wenn Sie die DVD in Ihr DVD-Laufwerk legen und Ihren Rechner von diesem Medium booten lassen, kommen Sie in den Genuss eines sogenannten »Live-Systems« (siehe Abschnitt 5.2.1, »Ubuntu ohne Installation nutzen«). Das Wort Live bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Sie sich das Betriebssystem unter realen Bedingungen auf Ihrem Computer ansehen können, – und jetzt halten Sie sich fest – ohne es installieren zu müssen! Das bedeutet, dass Sie bei Nichtgefallen die DVD wieder aus Ihrem Laufwerk nehmen können und nach einem Neustart Ihr gewohntes System vorfinden.
  • Installation
    Eine schon fast ordinäre Verwendung der DVD besteht darin, dass Sie mit ihr Ubuntu auf Ihrem Computer installieren (siehe Kapitel 5, »Die Installation«). Hierbei ist es egal, ob Sie Ihr vorhandenes System während der Installation automatisch löschen oder verkleinern lassen. Die Ubuntu-DVD erledigt beide Aufgaben zuverlässig und installiert sich schnell als alleiniges System oder genügsam parallel zu Windows.

Auf der DVD enthaltene Paketquellen: Das riesige Programmarchiv ist bei Ubuntu in mehrere kleinere Archive aufgeteilt – die sogenannten Paketquellen. Auf der DVD sind die Paketquellen Main und Universe enthalten (siehe Abschnitt 7.3, »Paketquellen«). In diesen befinden sich sehr viele Pakete und Programme, die Sie nicht mehr herunterladen müssen. Dies ist für Anwender interessant, die keinen schnellen DSL-Anschluss oder keine Flatrate besitzen.

Lesestoff

Außerdem finden Sie auf der DVD den Ordner Openbook. In diesem Verzeichnis finden Sie die elektronische Variante des Buchs »Linux, Ausgabe 2012« der Autoren Johannes Plötner und Steffen Wendzel. Hierbei sind die Inhalte des Buchs auf viele Dateien aufgeteilt. Sie können dieses Buch lesen, wenn Sie doppelt auf die Datei index.htm klicken.

Sie können sich diesen Ordner auch auf Ihren Computer kopieren und sich damit unabhängig von der DVD machen. Klicken Sie hierzu mit der rechten Maustaste auf den Ordner, und wählen Sie im Kontextmenü den Punkt Kopieren aus. Nun suchen Sie sich auf Ihrem Computer den gewünschten Ort aus, beispielsweise den Ordner Dokumente, den Sie in Ihrem persönlichen Verzeichnis finden. In dem gewünschten Ordner klicken Sie mit der rechten Maustaste an einer freien Stelle und wählen aus dem Kontextmenü den Punkt Einfügen aus.



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