9 Office
»Denn es ist nicht genug, einen guten Kopf zu haben;
die Hauptsache ist, ihn richtig anzuwenden.«
René Descartes (1596–1650),
französischer Philosoph und Mathematiker
Was Sie in diesem Kapitel erwartet
Seinen Durchbruch im Heimbereich erzielte der PC in den 1980er Jahren nicht zuletzt durch die Einführung von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Bei Ubuntu brauchen Sie kein teures Office-Paket nachzukaufen, denn ein Office-Paket ist bereits integriert. In diesem Kapitel geht es um die Office-Suite LibreOffice. Sie gewährleistet derzeit eine maximale Kompatibilität mit der Microsoft-Produktlinie und ist sowohl bei Ubuntu als auch bei Kubuntu standardmäßig installiert. Sie lernen den Umgang mit der Textverarbeitung und der Tabellenkalkulation sowie das Erstellen von Präsentationen. In diesem Kapitel stelle ich Ihnen die wichtigsten Office-Programme vor, werfe aber auch einen Blick auf Werkzeuge zum Erstellen und Bearbeiten von PDF-Dateien. Und damit Sie Ihre Dokumente dann gleich auf Papier bewundern können, erläutere ich Ihnen hier auch die Einrichtung und Konfiguration von Druckern.
Benötigtes Wissen
Sie benötigen kein spezifisches Wissen, um dieses Kapitel zu verstehen. Für fortgeschrittene Aufgaben kann aber grundlegendes Wissen im Umgang mit dem Terminal nützlich sein (siehe Abschnitt »Das Terminal – sinnvoll oder überflüssig?«).
9.1 LibreOffice – die freie Alternative
Knapp zehn Jahre ist es her, dass Sun Microsystems den Code von StarOffice 6 als »OpenOffice« unter freier Lizenz veröffentlichte. Nach der Übernahme Oracles durch Sun ließ die Unterstützung durch die über 100 Entwickler deutlich nach. Daraufhin hat die Community gehandelt und eine Foundation sowie den Fork LibreOffice gegründet (www.documentfoundation.org/). Es haben bereits einige Firmen (Google, Novell und Red Hat) angekündigt, die neue Foundation zu unterstützen. Canonical bezahlt sogar einen der Entwickler, um den Fortbestand dieser Office-Suite zu gewährleisten.
Fork: Der Begriff Fork (zu Deutsch: »Gabel«) bezeichnet in der Softwareentwicklung die Aufspaltung eines Projekts in zwei oder mehr Folgeprojekte, wobei Teile des Quellcodes kopiert und dann unabhängig von dem ursprünglichen Projekt weiterentwickelt werden.
LibreOffice liest und schreibt auch Formate anderer Anwendungen, etwa von Microsoft Office, und exportiert Dokumente als PDF. Da LibreOffice auch für Windows- und Mac-OS-X-Benutzer zur Verfügung steht, ist der Datenaustausch leicht.
Alternativen
Auch wenn LibreOffice das Standard-Office-Paket unter (K)Ubuntu ist, gibt es in der Linux-Welt einige Alternativen:
- Abiword
Der GNOME-Anwender findet im Textverarbeitungsprogramm AbiWord den Ersatz für Microsoft Word; das Excel-Pendant heißt Gnumeric. Beide zusammen bilden mit einigen Zusatztools das GNOME-Office. Die Kompatibilität mit den Microsoft-Produkten ist mittelmäßig. - KOffice
Die entsprechende Lösung für den KDE-Desktop heißt KOffice. Dieses Office-Paket erledigt sämtliche wichtigen Büroaufgaben, die im Alltag anfallen. Die Kompatibilität mit Microsoft Office ist nur bei spärlich formatierten Dokumenten gewährleistet. Aufgrund der im Vergleich zu LibreOffice schlechteren Kompatibilität muss die Konkurrenz KOffice (Paketname: koffice) unter Kubuntu nachinstalliert werden. - Textsatz
Professionelle Ergebnisse erzielen Sie mit einem Textsatzsystem wie beispielsweise LaTeX.
Im Folgenden werden Sie sich ausschließlich mit LibreOffice beschäftigen. Anhand einiger instruktiver Beispiele sollen die Möglichkeiten der wichtigsten Module kurz aufgezeigt werden, so dass sich insbesondere Umsteiger vom Microsoft-Office-Paket schnell umgewöhnen können.
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