21.6 Openfire – Jabber-Instant-Messaging-Server
Je nach Größe Ihres Netzwerks bietet sich ein eigener Instant-Messaging-(IM-)Server durchaus an. Vor allem, wenn Sie viele Dateien, die möglicherweise auch (streng) vertraulich sind, per Instant Messenger versenden, sollten Sie nicht auf externe Server vertrauen. Hinzu kommt, dass gerade die beliebtesten Jabber-Server zeitweise mit Serverausfällen aufgrund zu hoher Nutzerzahlen zu kämpfen haben. Bei Ihrem eigenen Server können Sie selbst Sorge für die Verfügbarkeit und Sicherheit tragen. Im folgenden Abschnitt will ich Ihnen Openfire vorstellen, das sich zwar nicht in den Ubuntu-Paketquellen befindet, aber durch seine leichte Administrierbarkeit und zahlreiche Plug-ins glänzt.
Download
Seit einiger Zeit steht ein Installationsfile für Debian-basierte Systeme (zu denen Ubuntu ja auch gehört) bereit, das von der Hersteller-Website heruntergeladen werden kann. Das Paket kann zum Beispiel mit wget direkt auf den Server geladen oder zuerst auf den Desktop und dann per scp oder mit einer der Freigaben auf den Server befördert werden. Die Adresse für den Download lautet www.igniterealtime.org/downloads/.
Installation
Um das Paket installieren zu können, muss zunächst eine Java-Runtime installiert werden, beispielsweise von Sun. Diese ist in den Paketquellen enthalten und wird mit
sudo apt-get install sun-java6-jre
installiert. Danach wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem das heruntergeladene Openfire-Paket liegt, und fügen dieses mit dem Befehl sudo dpkg -i *.deb dem System hinzu.
Weboberfläche
Wenn die Installation ohne Fehler durchgelaufen ist, ist die Weboberfläche von Openfire unter http://serverip:9090 verfügbar. Dort werden Sie von einem Konfigurationsassistenten begrüßt. Hier muss zuerst die Sprache ausgewählt werden, die im Administrations-Interface verwendet wird.
Im zweiten Schritt werden der Name des Servers und die Ports für die Weboberfläche für den Administrator festgelegt. Für das lokale Netz kann der vorgeschlagene Name verwendet werden. Falls aber der Server öffentlich im Internet verfügbar ist, muss der entsprechende Domainname angegeben werden, unter dem der Server aus dem Internet erreichbar ist. Die Jabber-Adressen lauten dann benutzer@domainname. Die Ports können prinzipiell so bleiben oder, falls es gewünscht wird, auf einen freien Port gelegt werden.
Datenbank
Der dritte Schritt dient zur Auswahl der Datenbank. Der Einfachheit halber wird hier die integrierte Datenbank verwendet. Im nächsten Punkt siegt wieder die Einfachheit, und die integrierte Benutzerverwaltung wird ausgewählt. Der letzte Assistentenschritt fügt den Administrator-Account hinzu. Hier sollten eine real existierende E-Mail-Adresse sowie ein ausreichend sicheres Passwort verwendet werden.
Nach diesem Schritt ist die Grundkonfiguration abgeschlossen, und Sie können sich mit dem eben angelegten Administrator-Account einloggen. Damit können sich bereits Clients auf dem Server anmelden und chatten oder Dateien versenden.
Zur erweiterten Einrichtung von Openfire bitte ich Sie, die Dokumentation auf der Hersteller-Webseite (http://www.igniterealtime.org/projects/openfire/documentation.jsp) zu Rate zu ziehen.
Ihr Kommentar
Wie hat Ihnen das <openbook> gefallen? Wir freuen uns immer über Ihre freundlichen und kritischen Rückmeldungen.